Las primeras impresiones de Santiago - Die ersten Eindrücke von Santiago

Besuch an der Secundaria Loreto

Inzwischen sind wir schon eineinhalb Wochen hier und haben uns schon etwas eingelebt. Da wir erst nächste Woche anfangen, an den Schulen zu arbeiten, hatten wir die letzten Tage etwas Zeit die Stadt zu erkunden und Santiago del Estero ein wenig kennenzulernen. Hilfe bekamen wir dabei von Laura, eine Freiwillige vom vorletzten Jahr, die für ein paar Wochen Santiago del Estero besuchte. Sie gab uns eine kleine Stadtführung und zeigte uns die besten Restaurants, Supermärkte und Orte, wo man hier als Santiagener gewesen sein muss. Unter anderem gingen wir auch zur Bank, um unseren ersten Pesos abzuheben. Was in Deutschland unvorstellbar wäre, ist hier ganz normal, denn es kann schon passieren, dass man kein Geld vom Geldautomat bekommt, da dieser schlicht und einfach leer ist. Tritt dieser Fall ein, probiert man die anderen Automaten aus und falls man immer noch kein Geld bekommt, muss man eben später nochmal kommen. So mussten Nicole und ich nochmal am nächsten Tag zur Bank, um Geld abzuheben. Die wirtschaftliche Situation in Argentinien ist sehr angespannt, was man am Peso erkennen kann, der immer mehr an Wert verliert, so war 1€ bei unserer Ankunft circa $34 (Pesos). Innerhalb von eineinhalb Wochen hat der Peso nun immer mehr an Wert verloren, was auch daran liegt, dass der argentinische Präsident Macri schneller Geld vom Internationalem Währungsfond (IWF) gefordert und Panik verursacht hat. Nun beträgt 1€  fast $43 (Stand: 31.08.2018), was dazu führt, dass die Argentinier viel Geld verlieren. Nun werden auch wieder die Preise von Lebensmitteln und Dienstleistungen steigen, was die Menschen hier sehr beunruhigt.

Wenn man hier in Santiago lebt, darf man auf jeden Fall keine Angst vor Hunden haben, da die Straßenhunde das Stadtbild prägen. Die Hunde sind jedoch sehr menschenfreundlich und werden hier von den Menschen auch versorgt. So bekommen die Hunde Decken, wenn es kalt wird oder es wird Wasser für sie aufgestellt. Auch in Supermärkte oder Restaurants spazieren die Hunde einfach hinein, was die Einheimischen gar nicht stört. Als wir zusammen abends Lomito (kurz erklärt: "Der argentinische Döner") essen waren, schauten immer wieder Hunde im Restaurant vorbei. Es ist erstaunlich, wie schnell Straßenhunde lernen, da diese sogar einen mit der Pfote anstupsen können, um auf sich aufmerksam zu machen und um nach Essen zu betteln.

Lomito (eine Art Sandwich mit Salat, Rindfleisch und Mayonnaise)

Ansonsten prägt ein Gebäude das Stadtbild besonders: Der "Torre", welches das einzige Hochhaus in Santiago del Estero ist. Um die Stadt näher kennenzulernen, sind wir natürlich auf den "Torre" gegangen und haben uns die Stadt von oben angeschaut. So konnte man auch die Quadrate erkennen, in welche die Stadt aufgebaut ist, was einem sehr bei der Orientierung hilft.






Um auch einen Einblick in die Kultur zu bekommen, sind wir mit Laura und Anna-Sophie und ein paar Freunden zu Froilan gegangen, welches jeden Sonntag stattfindet. Anna-Sophie ist auch eine Freiwillige aus einem früheren Jahrgang, die hier in Santiago ein Auslandssemester macht. Jeden Sonntag treffen sich die Santiagener, sitzen beisammen, hören traditionelle Musik, tanzen Chacarera und essen Emapanadas und Pizzen. Für mich war es sehr beeindruckend, welche Stimmung herrschte, da die Menschen dort fröhlich Chacarera tanzten und den Sonntag genossen. Es hat mich sehr beeindruckt, wie diese Menschen ihre Kultur zelebrieren und an ihren Wurzeln festhalten. Der Chacarera ist ein Paartanz, der von verschiedenen Elementen geprägt ist. So ist der "Zapatillo", der Tanzschritt, bei dem die Herren auf dem Boden stampfen und hüpfen, von afrikanischer Herkunft, was sich durch die Zeit der Sklaven erklären lässt. Das Schnipsen mit den Händen kommt aus Spanien und soll Kastagnetten imitieren. Wir wollen auf jeden Fall auch den Chacarera im Laufe des Jahres lernen, um in die Kultur besser eintauchen zu können.



Empanadas und Pizza


Als Europäer fällt man hier in Santiago sehr auf, was man selbst sehr schnell bemerkt. Läuft man durch die Straßen, wird einem hinterhergeschaut oder sogar nachgepfiffen. In Froilan zogen wir auch etwas Aufmerksamkeit auf uns, was daran liegt, dass dort nur Einheimische hingehen. Die Menschen hier sind jedoch sehr nett und interessieren sich für einen und wollen sich unterhalten. So war es auch diese Woche, wo wir mit verschiedenen Schulleitern einige Schulen und Kindergärten anschauen durften. An den Schulen hatten wir auch die Möglichkeit in unterschiedliche Klassen zu schauen und uns vorzustellen. Es ist sehr ungewohnt, mit so viel Aufmerksamkeit umzugehen, da in Deutschland niemand mit dir Selfies machen würde.
Man kann auch sofort erkennen, dass das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler viel enger ist. So umarmen die Grundschulkinder zum Beispiel den Schulleiter, wenn dieser auf den Pausenhof kommt.
Wir sind schon alle sehr gespannt, welche Eindrücke uns ab nächster Woche in den Schulen erwarten werden. Heute haben wir nämlich endlich erfahren, in welchen Schulen wir arbeiten dürfen. Ich werde bis Dezember die Secundaria (weiterführende Schule) Loreto besuchen, welche im ärmeren Stadtteil von Santiago liegt. Ich freue mich schon auf die kommenden Wochen und auf die neuen Erfahrungen, die wir alle machen werden.

Hier sind ein paar Bilder von unseren Besuchen an den Schulen:









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