¡En castellano por favor!

Da bin ich wieder mit einem kleinen Post! Wenn man jetzt schon zurückblickt, merkt man erst, wie schnell die Zeit eigentlich vergeht. Ich bin jetzt schon 2 Monate in Santiago und merke langsam, wie sich mein Spanisch verbessert. Das Verstehen fällt mir immer leichter, wo hingegen das Sprechen noch verbesserungswürdig ist. Ist dann mal ein Satz grammatikalisch korrekt, so freue ich mich immer wieder, da die Zeitformen und ich noch keine besten Freunde geworden sind. Aber das wird schon kommen! Kleine Erfolge verpassen einem wieder Motivation, um weiter zulernen und dran zubleiben, damit das mit dem Spanisch bald noch besser klappt.
Inzwischen durfte ich in der Schule schon ein paar Vorträge über mein Leben in Deutschland und die derzeitige Lage dort halten, woran die Schüler sehr interessiert waren. Davor habe ich nur ein paar Kurzpräsentationen im Spanischunterricht gehalten, wo der Text meist exakt zuvor gelernt wurde. So war es wieder eine neue Erfahrung fast völlig frei und nur mit wenigen Notizen das deutsche Schulsystem und die Verfassung Deutschlands zu erklären. Natürlich hatte ich auch meine Tricks, um von meinem verbesserungswürdigen Spanisch abzulenken, indem ich ihnen einfach typisch deutsche Musik vorspielte, was den Schülern sehr gefallen hatte.
Natürlich funktioniert das mit dem Ablenken nicht immer und man wird manchmal ertappt, wenn man das ein oder andere Mal mit einem "sí" geantwortet hat, ohne etwas verstanden zu haben. So kam ich auch zu dem Genuss, an der Schulaufführung mitzutanzen und bei der Wahl des Königs/der Königin für jemanden einzuspringen. Da ist man wohl selbst schuld und muss mit den Konsequenzen seiner eigenen Faulheit, nicht immer nachzufragen, leben.
Manchmal passieren einem auch witzige Missverständnisse, wie auch die amüsante Diskussion mit unserem Kumpel Ricardo, ob man jetzt "facturas" (=Rechnungen) kaufen geht oder nicht. Da bringt einem der Übersetzer, den man extra für diese Notfälle heruntergeladen hat, gar nichts, da dieser für "factura" auch nur das Wort "Rechnung" findet. Man fragt sich natürlich, warum man Rechnungen kaufen sollte - ein Glück, dass der Gang zur Panadería Licht ins Dunkle bringt und sich die ganze Sache aufklären lässt. So sind "facturas" schlicht und einfach ein Gebäck aus Blätterteig mit Puddingfüllung, welches richtig lecker schmeckt. So kann man einmal im Leben behaupten, dass man "Rechnungen" sehr gern mag und diese gern für sich abholt.
Jonathan konnte diese Sache allerdings noch steigern. So wurde ihm von seinem Rektor in der Schule aufgetragen, "zapatillas" zu holen. Schnell wurde der Übersetzer gezückt, um auch den richtigen Gegenstand zu bringen. Wenn dann der Übersetzer das Wort "Hausschuhe" ausspuckt, dann ist man natürlich verwirrt, weil man sich fragt: "Wieso braucht mein Rektor denn Hausschuhe in der Schule?". Schlussendlich stellte sich heraus, dass mit "zapatillas" der Mehrfachstecker gemeint war - doch woher soll man das schon wissen.
Es ist auf jeden Fall gut zu wissen, dass die Leute hier manchen Wörtern andere Bedeutungen zuschreiben.

Da wir schon ein paar Freunde hier gefunden haben, haben wir auch die Regel im Casa eingeführt, dass man verpflichtet ist, Spanisch zu sprechen, wenn die Freunde gerade da sind. Anfangs war es noch sehr schwer, doch die Einhaltung der Regel klappt von Mal zu Mal besser. Wird dann wieder Deutsch gesprochen, so heißt es wieder: "¡En castellano por favor!"










Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Atamisqui - eine ganz neue Erfahrung

¡Adiós Alemania!

Die letzten Tage in Santiago