Unsere erste kleine Reise nach Mendoza!

(= Betreten verboten) Diesen Weg sollte man lieber nicht gehen...

Wir sind zwar schon 2 Monate in Argentinien, jedoch haben wir noch nicht allzu viel von dem Land, in dem wir ein Jahr leben, sehen können. Als wir gefragt wurden, ob wir mit einer Schulklasse mit nach Mendoza gehen möchten, mussten wir nicht lange überlegen und sagten zu. Am Mittwoch, den 24. Oktober war es dann soweit. Wir packten schnell unsere Rucksäcke und führen mit dem Bus nach Atamisqui, wo Nicole und Simon für einen Monat unter der Woche gearbeitet hatten. Es war sehr interessant zu sehen, was die zwei während ihrer Zeit auf dem Land erlebt hatten und was uns noch erwarten wird, wenn wir für ein paar Wochen aufs Land gehen werden. Atamisqui ist eine kleine Stadt, liegt circa eineinhalb Stunden von Santiago del Estero entfernt und dazwischen will man auf jeden Fall nicht mit dem Auto liegen bleiben, da einem wahrscheinlich mehr Tiere als Menschen begegnen werden. Als wir in Atamisqui ankamen, wurden wir schon von allen Lehrern und Mitarbeitern der Schule herzlich begrüßt und alle hatten sich sehr gefreut, Simon und Nicole wiedersehen zu können. Danach sind wir mit dem witzigen Hausmeister Gaby essen gegangen, der in der Zeit, während die Beiden auf dem Land gearbeitet hatten, zum besten Freund der Beiden wurde. Danach haben wir noch die Vorschule besucht und mit den Kindern gemalt. Anfangs waren die Kinder sehr schüchtern und zurückhaltend und nach einer gewissen Zeit verloren die Kinder ihre Angst und fingen an mit einem zu reden und Quatsch zu machen. Es machte sehr viel Spaß und die Kinder schlossen einen richtig ins Herz. Denn als wir uns mit der Schulklasse aus Atamisqui von den anderen verabschiedeten, bekam jeder von uns einen dicken Kuss von den Kleinen. Dann ging es los! Wir wurden von den Lehrern der Klasse vorgestellt, spielten Karten und tranken natürlich Mate. Nach rund 14 Stunden Busfahrt kamen wir dann endlich in dem etwas kälteren Mendoza an. Nachdem wir unsere Herberge bezogen und zu Mittag gegessen hatten, ging es auch schon weiter. Zuerst hatten wir eine Besichtigung bei einem Olivenölhersteller, wo wir auch verschiedene Öle probieren durften. Danach ging es zum Winzer und es wurde argentinischer "Vino tinto" und "Vino blanco" probiert. Gefolgt von dem Besuch einer Schokoladenfabrik, wo wir selbstgemachte Schokolade probieren durften und wo wir natürlich die typisch argentinischen Alfajores kauften. Danach ging es auch schon zur Herberge und ins Bett, denn am nächsten Tag mussten wir schon früh aus den Federn, denn es stand der Ausflug in die Anden an.

Zahlreiche Souvenirläden bei der Puente del Inca in den Anden.

Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus circa 4 Stunden in die Berge. Die Fahrt war sehr interessant, da sich die Anden sehr, von den uns bekannten Alpen, unterscheiden. Wo bei uns das Alpenvorland mit kleinen Bergen anfängt, befindet man sich hier noch auf flachem Land, bis plötzlich Berge erscheinen. Ist man in den Bergen, hat man eine abwechslungsreiche Aussicht auf wenige Seen, eine stillgelegte Eisenbahnstrecke, verlassene Häuser und Ruinen und natürlich auf die mit Flechten bewachsenen Berge, die nach ein paar Stunden auch mit Schnee bedeckt waren. Für die Schüler waren dies ganz neue und unbekannte Eindrücke, was man daran erkennen konnte, dass die Schüler sich an jedem Tunnel, durch den wir fuhren, erfreuten. Das größte Highlight war wohl der Schnee, da die Mehrheit noch nie zuvor Schnee gesehen hatte. Als wir in einem kleinen Tal, dass ein wenig mit Schnee bedeckt war, Halt machten, stürmten die Schüler zum Schnee und hatten den größten Spaß dabei, sich mit Schneebällen abzuwerfen und mit Plastiksäcken den Berg herunterzurutschen. Für uns war dies sehr amüsant, da wir durchaus schon schöneren Schnee in Deutschland gesehen haben. Dann wurde auch noch einen Schneemann gebaut, was die meisten zuvor nur aus Filmen kannten. Wir verbrachten viel Zeit im Schnee und es war sehr schön zu sehen, wie viel Freude so ein bisschen Schnee den Schülern bereiten konnte.

Auch ein Bach kann die Schüler nicht aufhalten, um zur Schneefläche zu gelangen.


Danach fuhren wir zu einem Aussichtspunkt, wo man den höchsten Berg der Anden, den Aconcagua, betrachten konnte. Mit 6961m ist der Aconcagua um einiges größer, wie die Berge der Alpen, die wir kennen. Da kommen einem der Mont Blanc (4810m) und die Zugspitze (2962m) fast schon klein vor.



Bei dem Anblick der schönen Landschaft bekamen wir gerade Lust zu wandern, was sich aber als nicht realisierbarer Wunsch herausstellte, da wir keinen einzigen Wanderweg entdecken konnten. Im Nachhinein wär dies auch viel zu gefährlich, da man wahrscheinlich nie wieder gefunden werden würde, würde man sich verirren, da auf große Distanzen einfach nichts und niemand ist, was einen retten könnte.
Das letzte Ausflugsziel des Tages war die Puente del Inca, welche durch natürliche Erosion entstanden ist. Man vermutet, dass die Inca bis hierher vorgedrungen seien und der "Brücke" heilende Kräfte zusagten. Einer Legende nach, soll der gelähmte Sohn eines Herrschers der Inca dort geheilt worden sein. Auf dem Weg zur heilenden Quelle sollen die besten Krieger des Herrschers und der Sohn durch einen reißenden Fluss getrennt worden sein. Die mutigen Krieger jedoch hielten sich an den Händen und formten eine Brücke, sodass der Herrscher mit dem kranken Sohn die menschliche Brücke überqueren konnte. Als der Herrscher jedoch zurückblickte, waren seine Krieger versteinert und waren mit Mineralien überzogen und bildeten die Puente del Inca, welcher heute noch heilende Kräfte zugesprochen werden.

La Puente del Inca

In den nächsten Tagen besuchten wir die Stadt Mendoza und schlenderten ein wenig durch die Innenstadt, wo es vor Leuten nur so wimmelte. Das Highlight war eindeutig die Entdeckung eines "Havanna"-Geschäfts, wo es die besten Alfajores und die beste Dulce de Leche zu kaufen gibt. Am nächsten Tag besuchten wir noch, die durch ein Erdbeben zerstörte und wiederaufgebaute Stadt, San Juan und machten uns danach wieder auf den Rückweg nach Santiago.
Wir freuen uns auf jeden Fall schon, wenn wir in den Ferien die Möglichkeit haben, das Land etwas zu erkunden und besser kennenzulernen, da Argentinien sehr vielfältig ist und es noch sehr viel zu sehen gibt.

Mehr Bilder von der Reise nach Mendoza gibt es hier!

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