Mein Osterprojekt in der Grundschule - ¡Felices Pascuas!




Da ich seit März in der Grundschule arbeite, habe ich mir schon am Anfang fest vorgenommen, ein Osterprojekt mit einer Klasse zu machen, da es mich einfach interessiert hat, wie die Menschen hier in Argentinien Ostern feiern. Das Projekt habe ich mit dem 6. Grado der Grundschule gemacht, die davor auch schon mit meiner Vorgängerin einige Projekte gemacht hatten. Mir war es wichtig, dass wir uns ein wenig über unser Osterfest austauschen, so wie wir es von zu Hause kennen. 
Schon Tage zuvor habe ich angefangen Osterkekse in Form von Häschen zu und Hefekränze zu backen, die ich dann für die Schüler mitgebracht habe. Die Kinder haben auch traditionelles Gebäck aus Argentinien mitgebracht. Hier essen die Leute an Ostern Rosquetes de pascua, sogenannte Ringe aus süßem Teig, die meist mit Vanillepudding, Dulce de leche, Schokolade und Marmelade verziert sind. Außerdem gibt es auch Schokoladenostereier, die meist sehr auffällig verziert sind. Eine Schülerin hat sogar selbst Muffins gebacken, was mich sehr gefreut hat.





Zuerst habe ich etwas über unser Osterfest erzählt und über die Osterkörbe mit Eiern und den Osterlämmer, die geweiht werden. Auch der Palmsonntag ist etwas anders, da die Leute keine geschmückten Palmen mit bemalten Eiern haben, sondern stattdessen Olivenzweige oder sogar echte Palmwedel haben. So verkaufen Menschen Palmwedel vor der Kirche, wovon das Geld für wohltätige Zwecke verwendet wird.
Auch das Suchen der Nester gibt es hier nicht, da allgemein nicht viel geschenkt wird. Die Osterwoche ist hier sehr wichtig und wird sogar als "Semana Santa" bezeichnet, was übersetzt "Heilige Woche" heißt. So haben alle ab Gründonnerstag bis Ostersonntag frei, was viele für kleine Ausflüge nutzen, was dazu führt, dass in der Semana Santa alle Touristenorte von Menschen überlaufen sind. So war an Ostern Santiago sehr ruhig, fast sogar ausgestorben.
An meiner Secundaria haben die Schüler zuvor den vía crucis (Kreuzweg) gemacht, wo sie die verschiedenen Stationen rund um die Schule abgegangen sind. Sogar die Kinder vom benachbarten Kindergarten waren da und haben den vía crucis verfolgt.






Wir haben zwar viele Gemeinsamkeiten, jedoch unterscheidet sich Ostern in sehr kleinen Dingen. Eins ist aber überall gleich: das Osterfest ist ein Fest für und mit der Familie. Die ganze Familie trifft sich an Ostern und macht Asado. So kann es schon sein, dass man durch die Straßen Santiagos läuft und es an jeder Ecke nach Asado riecht. Hier in Argentinien gibt es auch die Tradition, dass man seiner madrina (Patentante) ein besonderes Geschenk macht, anstatt allen etwas zu schenken.
Danach fingen wir an, eine Girlande mit Papiereiern zu basteln. Zuerst hat jeder Schüler aus buntem Papier kleine Ostereier ausgeschnitten, die dann später gefaltet und zusammengeklebt wurden. Diese dreidimensionalen Ostereier haben wir dann an einem Wollfaden befestigt und Pompons dazugebastelt. 






Es hat mich sehr beeindruckt, mit wie viel Geduld die Schüler die Eier zusammen geklebt haben, da ich dies bei manchen Schülern zuvor nicht gekannt habe und großes Feingefühl gefragt war. Danach zeigte ich den Schülern, wie man einen Osterhasen aus Papier faltet, was den Kindern sehr gefallen hat, da es sie sehr erstaunt hat, dass man aus einem Stück Papier so etwas tolles zaubern kann. Meine Schulleiterin hatte auch schon die Idee, dass ich mit den Kindern Origami-Stunden mache, da man dazu eigentlich nur Papier braucht und es den Kindern viel Spaß macht, was ich beim Falten des Hasen festgestellt habe.
Das Osterprojekt hat super funktioniert und die Schüler waren sehr motiviert, mir etwas von ihrem Osterfest zu erzählen und etwas für Ostern zu basteln. Die Ergebnisse sind richtig schön geworden und jeder Schüler hatte eine individuelle Girlande gebastelt.
Doch mein größtes Geschenk an Ostern war der Besuch meiner Familie, von dem ich euch auf jeden Fall noch etwas erzählen werde.










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