Viva Mailín - viva!


Auf die Frage, ob wir nach Mailín mitgehen wollen, haben wir uns eigentlich nicht viel Gedanken gemacht und haben sofort zugesagt, obwohl wir nicht richtig wussten, auf was wir uns da einlassen würden. Nach den ersten Wochen haben wir dann immerhin erfahren, dass Mailín ein Wallfahrtsort in der Provinz Santiago del Estero ist und dass wir bei einem Zeltlager mitmachen werden. Unsere Organsisation S.A.E.D. verwaltet verschiedene katholische Schulen hier in der Provinz und hat das Zeltlager mit verschiedenen Lehrern organisiert. So wurden von einigen Schulen 10 Schüler ausgewählt, die die Möglichkeit bekommen haben, bei dem Zeltlager mitzumachen. Da Jonathans Schule sehr engagiert war, wurden wir in die Organisation mit eingebunden und durften im Animationsteam sein. So trafen wir uns schon ein paar Wochen vorher, um Lieder und Animationsspiele zu üben, die wir dann mit den Schülern auf dem Zeltlager spielen werden. Die Vorfreude stieg schon im Voraus, da wir während der Vorbereitung viel Spaß mit den Lehrern hatten.

Und dann ging es los...
An einem Morgen versammelten sich dann die Schüler, Lehrer und "los alemanes", um zusammen mit dem Bus nach Mailín zu fahren. Dort angekommen wurden erstmals Animationsspiele gespielt und das selbst mitgebrachte Mittagessen gegessen.


Als Animationsteam waren wir für die Unterhaltung der Schüler und für die Gestaltung der Gebete zuständig.

Kurz darauf waren alle sehr aufgeregt, da man erfahren hat, dass die Virgen del Valle uns besuchen kommt und wir mit ihr in einem Festzug laufen dürfen. Die Virgen del Valle (Jungfrau des Tales) wird in Catamarca sehr verehrt, wo auch viele Gläubige hinreisen, um die Jungfrau zu sehen. So haben sich dann viele sehr gefreut, da sie deswegen nicht extra nach Catamarca reisen müssen.
Abends gingen wir schließlich zu dem Baum, wo einem Arbeiter vor einigen Jahren das berühmte Kreuz erschienen ist. 


Alle sind gekommen, um Gegenstände am Baum segnen zu lassen.

Das Kreuz des Herrn von Mailín.

Viele Argentinier reisen für diesen Zeitraum nach Mailín, um das Fest von Mailín zu erleben, das sehr groß zelebriert wird. So verwandelt sich das kleine Dörfchen in diesen zwei Wochen im Mai/Juni in einen großen Wallfahrtsort, wo die Menschen an den unmöglichsten Orten ihr Zelt aufschlagen, um dem señor de Mailín nah zu sein.

Im Nu waren alle Zelte für 300 Personen aufgeschlagen...
Unsere WG heißt nicht umsonst Casa Loca.

Das große Highlight des Zeltlagers war jedoch der große Gottesdienst, wo die Jugendlichen eine große Rolle gespielt haben. Ausgerüstet mit Flaggen, Pompons, Trommeln, Pfeifen und gelben Halstüchern (, die unser Erkennungszeichen waren,) gingen wir zum Gottesdienst. Wir haben sehr viel Stimmung gemacht und ich war echt begeistert, wie die Jugendlichen gefeiert und gesungen haben. Zufällig haben wir noch einen alten Freund getroffen, den wir seid der Mission nicht mehr gesehen haben.





Zusammen mit den neuen Reverse-Freiwilligen hatten wir sehr viel Spaß.


Nach der Messe wurde schließlich getanzt und gesungen. Am Schluss herrschte jedoch eine sehr besinnliche Atmosphäre, da jeder Schüler von seinen Eltern einen Brief erhalten hatte, von dem sie nichts wussten. Viele Schüler haben geweint, was uns alle sehr berührt hatte. Da wir Freiwillige die einzigen ohne Brief waren, gab Luján, die Bibliothekarin von Joni, jedem von uns einen Brief, den sie extra für uns geschrieben hatte. Es ist einfach toll, solche Freunde hier zu haben und wir haben uns alle riesig über den Brief gefreut.

Das Zeltlager war eine ganz besondere Erfahrung für uns, da wir somit erfahren konnten, wie die Jugendliche hier ihren Glauben ausleben und feiern. Außerdem konnten wir auch unsere Schüler außerhalb von der Schule erleben. Zudem wissen wir jetzt auch, dass es möglich ist für mehr als 300 Menschen auf offenem Feuer zu kochen oder wie man Schweine verjagt, die einem das Essen klauen wollten. Es war ein wunderschönes Wochenende mit sehr vielen Eindrücken, die wir so schnell nicht mehr vergessen werden.



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